Herr Her ist – unfreiwillig – ein menschliches Chamäleon. Und er ist mit einem unheilbaren Staunen geschlagen: Alles, was uns heutzutage selbstverständlich erscheint, erregt seine größte Verwunderung. So entlockt er den alltäglichsten Erlebnissen ihre wunderbare Tragikomik. 

 

„Herr Her sieht grün“ war die Geburt der Figur. In der zweiten Folge seiner Welt-Verwunderung, „Herr Her geht baden“, hat der ungewöhnliche Bestauner mit einem Alter Ego zu tun, das so ganz anders ist als er – und ihm das Leben nicht einfacher macht…

 

Herr Her hat mittlerweile seine Schüchternheit ein wenig abgelegt und ist dem Ziel, sich auf eine Bühne zu wagen, näher gekommen. Er plaudert, singt, übt neue Instrumente, geht baden, und ist deutlich weniger schüchtern. Zu diesem neuen Mut hat ihm sein überraschender WG-Genosse Erwin verholfen. Erwin ist buchstäblich vom Himmel gefallen, was keineswegs heißt, dass er ein Engel ist. Aber diese Geschichte erzählen die Beiden besser selbst… 

  

Arno Hermer nannte sich mal selbstironisch einen „theatralischen Universaldilettanten“. Er spielt, er singt, er schreibt, er verhilft Theaterleuten zu neuen Stücken. Zusammen mit seiner Frau Marianne Jensen arbeitet er mit Menschen der unterschiedlichsten Herkunft und Tätigkeit an ihrer „Ermutigung zum Eigensein“, wie sie es auf ihrer Website www.herjeh.de beschreiben. 

 

Als Spieler war er schon mit seiner Theatralisierung von Wolfgang Neuss’ „Wir Kellerkinder“ (Theaterpreis der Stuttgarter Zeitung 1992) und mit seinem Karl-Valentin-Programm „Du bleibst da! Und zwar sofort!“ unterwegs, mit seinem ersten eigenen Programm „Staats-Theater“ bekam er den Kabarett-Förderpreis des Landes Baden-Württemberg. Als Regisseur verhalf er einer Reihe von Stücken zu unterhaltsamem Leben.

 

Nun, mit knapp über 60, meint er: „Endlich habe ich zu mir gefunden – als Herr Her“.